Wieder versuchen. Wieder scheitern. Besser scheitern. Was wir aus unseren Fehlern lernen können
Darüber hinaus hat er das Buch „Die Kunst des erfolgreichen Scheiterns“ geschrieben. Es stand mehr als 40 Wochen auf der Bestseller-Liste der „New York Times“ und wurde tatsächlich mehr als eine Million Mal verkauft.
Scott Adams – Spezialist im Scheitern
Bei all seinem Erfolg ist kaum zu glauben, dass Scott Adams selbst ein Experte im Scheitern ist. Eine weniger bekannte Facette sind seine geschäftlichen Aktivitäten. Er schrieb z.B. Computerspiele und entwickelte eine Tasche, die Magnesiumpulver enthält und, an Tennisshorts geheftet, dem Tennisspieler die Hände trocken hält. Er eröffnete zwei Restaurants, half bei der Entwicklung von Online-Lieferservices und beteiligte sich an einem Vorläufer von Youtube.
All diese Projekte scheiterten, einige grandios. Das wiederum veranlasste Adams, sein erfolgreiches Buch zum Scheitern zu schreiben. Nach eigenen Angaben war er eine Zeitlang der am besten bezahlte Kongressredner mit einem Superlativ-Stundensatz von 100 000 Dollar.
Auf den Tisch oder unter den Teppich?
Leider ist es den meisten von uns wohl nicht möglich, die eigenen Fehlschläge in Buchform herauszubringen und entsprechende Verkaufserfolge zu erzielen. Trotzdem sollten wir auch Fehlschlägen etwas abgewinnen. Krisen sind nie erfreulich, aber wenn eine eintritt, ist es hilfreich, ihre Bewältigung als Chance zu begreifen, manches anders und vieles noch besser zu machen.
„Modeling of Excellence“ heißt das neudeutsch, von Anderen abgucken. In einem Meister-Entwicklungsprogramm bei einem süddeutschen Autobauer übersetzte mir das ein Teilnehmer augenzwinkernd mit „Gugga wie andere des deand“. Es lohnt sich auch beim Umgang mit Fehlen und Rückschlägen.
Abgedroschen, aber trotzdem wahr: Aus Fehlern lernen
Gordon Matthew Sumner, wohl besser bekannt unter seinem Künstlernamen Sting, bezeichnete seine erste Ehe als Fehler. Fehler, wie sie jedem unterlaufen könnten, jedes menschliche Wesen mache ja welche. Wie so viele andere auch, musste er seine Lektion daraus lernen und habe danach hoffentlich bessere Entscheidungen getroffen.
Letztlich kommt es darauf an, wie man auf die Fehler reagiert, was man als Nächstes macht. Das ist wie in der Musik: Eine einzelne Note ist nicht falsch, bis Du die nächste gespielt hast. Ein Ton kann ungewohnt klingen, aber der nächste Ton kann ihm einen Sinn geben.
Ich habe über das Wochenende etwas intensiver über diesen Impuls nachgedacht. Was waren die doofsten Fehler, die ich begangen habe und was kann ich noch heute daraus lernen? Welche Perspektive muss ich einnehmen, dass es für mich zum Mehrwert wird? Vielleicht sogar ein Pfund, mit dem ich wuchern kann? Auch als Coach ist es für mich ein Anliegen, anderen diese Perspektive nahezubringen. Schließlich können wir unsere Fehler in der Regel nicht rückgängig machen. Wir können aber dafür sorgen, dass sie uns weiterbringen.