Aufgabenteilung macht Sinn – nicht nur bei Effenbergs

Vor kurzem erwischte mich die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ mit einem Quiz zur Rückschau auf 2020 doch tatsächlich auf dem falschen Fuß. Obwohl ich mich als fleißiger Leser über sportliche Hintergründe und das gesellschaftspolitische Tagesgeschäft bestens informiert fühlte, musste ich bei Frage 14 passen!

Im Mai gab das Ehepaar Effenberg in „Bunte“ bekannt, ein neues Hobby zu haben und dabei eine konsequente Arbeitsteilung zu pflegen. Die Frage war: Um welches Hobby geht es, und was hat Claudia Effenberg dazu gesagt?

A Sie puzzlen: „Stefan sortiert nach Farben, ich lege.“

B Sie spielen Schach: „Stefan sortiert nach Farben, ich ziehe.“

C Sie machen Kreuzworträtsel: „Stefan drückt hinten auf den Kugelschreiber, ich löse.“

Hätten Sie es gewusst? Geben Sie es zu: Wahrscheinlich wäre Ihnen auch nur das Raten übriggeblieben. Oder Sie hätten wie bei Jauch einen Telefonjoker gezogen! Vielleicht einen Bereichsleiter. Oder gleich den Vorstand. Lieber auf Nummer sicher gehen bei solch heiklen Themen.

Zusammenarbeit im Team führt zu Erfolg

Es handelt sich um das Puzzeln. Zuerst musste ich schmunzeln, doch dann wurde mir bewusst, dass diese Herangehensweise nur auf den ersten Blick schlicht anmutet. Tatsächlich verbirgt sich dahinter die Essenz einiger Management-Gurus aus dem Kontext Management und Führung. Allen voran Malik mit seinen Hauptaufgaben der Führung.

Schließlich ist das Informieren und Kommunizieren, das Organisieren und Strukturieren genauso vertreten wie das Entscheiden. Einer arbeitet vor, der andere baut darauf auf und finalisiert. Und im günstigsten Fall gelingt es beiden, die Motivation des Partners aufrechtzuerhalten, die jeweilige Leistung anzuerkennen, wertzuschätzen und nicht doof oder kleinkariert daran zu mäkeln.

Rollenteilung im Ruderboot

Wie schwer uns das manchmal in der Praxis fällt, soll das Bild mit dem Ruderboot vermitteln. Die Rollenaufteilung, die hier zu sehen ist, sollte dem Ziel nicht ganz zuträglich sein. Und es spielt wahrscheinlich keine wesentliche Rolle, ob das „Team“ mit dem klassischen „Management by Objectives“ geführt wird oder ob man sich bereits dem neueren Zielmanagementsystem, der OKR-Methode, verschrieben hat.

Hinter OKR verbergen sich Objectives und die Key Results, die es ermöglichen sollen, flexibel und schnell auf unvorhersehbare Ereignisse zu reagieren. Das könnte durchaus ein Ansatz sein, auch über die aktuelle Aufteilung von Rollen, Aufgaben & Co. in den Austausch zu kommen.

Im Idealfall verständigt sich das Team über die Richtung, den Rhythmus und den Speed. Denn solange sich der eine Ruderer noch für Olympia qualifizieren will und ein anderer eher dem olympischen Gedanken „dabei sein ist alles“ folgt, wird sich kein Teamgedanke entwickeln.