Zweierlei Maß
Oder im Job: Gerne hätten Sie dem Kollegen mit dem eiligen Extra-Auftrag geholfen, aber dazu hätten Sie länger bleiben müssen. Und heute war einfach die Familie dran. Die bedeutet Ihnen viel. Innerlich sind Sie entschuldigt. Ihr Gegenüber nimmt es vielleicht anders wahr.
Wir neigen dazu, unser eigenes Commitment vor dem Hintergrund unserer Absichten und Gefühle zu beurteilen. Hingegen reduzieren wir das Handeln der anderen auf deren konkrete Taten, auf das Offensichtliche. Ist das nicht mit zweierlei Maß gemessen? Vielleicht hatte der andere auch gute Absichten, sicher gute Gründe.
Deshalb ist es in Teams so bedeutsam, klare Spielregeln zu definieren, wie das Commitment der Teammitglieder konkret aussehen kann. Mit welchem Handeln kann ich zeigen, dass ich z. B. kundenorientiert bin, im Team unterstützend bin usw. Regeln, die das berühmte „Fleisch an den Knochen bringen“.
Wie halten Sie es mit (Spiel-)Regeln innerhalb Ihres Teams? Finden Sie das altmodisch, schulmeisterlich, überflüssig? Oder welche Regeln haben aus Ihrer Sicht unbedingt ihre Berechtigung?